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Das Ende einer Reise und der Anfang von vielem Neuen

Ja ich weiß, ich wollte hier regelmäßig Beiträge posten, aber irgendwie hab ich mir das einfacher vorgestellt so neben meinem Studium und dem Reisen. Allein den Mehraufwand an Planung aufgrund von Corona und vor allem dem Wetter habe ich unterschätzt. Da wir uns schon auf der Heimreise befinden kommen wir unausweichlich immer weiter Richtung Norden, dadurch verändert sich das Wetter und die Sonnenstunden. Inzwischen ist es leider noch dunkel, wenn um 06:30 Uhr der Wecker zum Aufstehen ruft. Genauso ist es windiger und kälter geworden, das macht natürlich kochen, das Arbeiten für Phia und mich das Studieren ein bisschen unbequemer, da wir das nun oft in den Bus verlagern müssen. Aber genug gejammert, so schlecht geht’s uns dann hier doch nicht.

 

 

 

Alsooo. Was ist die letzten Tage so passiert?

 

 

 

Nachdem wir entschieden haben: wir wollen unsere Fahrten zwischen unseren Stellplätzen verlängern, sind wir, nach einer steilen engen Fahrt den Berg herunter, an einem steinigen Strand gelandet. Ich hab nach der Fahrt absolut nicht mit andern Camper, geschweige denn mit größeren Vans als einem VW-Bus oder ähnlichem, gerechnet aber als wir unten ankamen standen da schon ein Caddy und ein Pössl-Camper. Die Besitzer des Pössl waren ein nettes deutsches Ehepaar, welches eigentlich südlich von München beheimatet ist. Sie waren super freundlich zu uns und haben auf Nachfrage von uns, wo wir sie denn am wenigsten stören, gesagt: „ihr könnts glei da steh bleim wir fahrn heind denke eh“. So war dann die Stellplatzfrage recht schnell beantwortet. Das noch darauffolgende Gespräch war sehr angenehm und wir können sagen, die zwei treffen wir gerne wieder irgendwo. Nachdem die beiden dann gefahren sind, kam der Caddy Besitzer vorbei um Hallo zu sagen und stellte sich als Robin aus Belgien vor, auch ein sehr angenehmer Typ. Er erzählte uns dann, dass er eigentlich schon im März mit dem Reisen beginnen wollte, ihm aber dann der erste Lockdown in die Quere kam, und deshalb auch erst seit Anfang Oktober losgefahren ist. Wir drei waren uns einig, nach eineinhalb Monaten gefühlt absoluter Isolation, dass wir mal wieder Lust auf soziale Interaktion haben. Also bekam er, da er keinen Kocher hatte und immer kalt essen musste, außer er ging irgendwo essen, bei uns Kaffee und an einem Abend sogar warmes gekochtes Essen. An diesem Abend haben wir dann zur Feier der schönen Reise und des Abends auch noch ein Lagerfeuer gemacht. Daran haben wir sehr viel miteinander geredet, gelacht und Erfahrungen ausgetauscht. Im nach Hinein bin ich sehr froh, dass meine liebe Freundin diesen Platz gefunden hat, auch wenn die Straße da runter echt nicht so geil war. Da wir wieder Wasser brauchten, gings nach zwei Nächten dort wieder los für uns. Diesmal zu einem Ort meiner Wahl.

 

 

 

Etruskische Gräberfelder sollten es sein. Meine Stellplatzwahl war vielleicht bisschen ungewöhnlich oder gewöhnungsbedürftig, aber als wir nach circa 3h dort ankamen, waren wir sehr positiv überrascht, wie schön es dann doch dort war und vor allem auch nicht unheimlich, was man dann doch eher erwarten würde. Am nächsten Tag waren dann zuerst Vorlesungen und Arbeit an der Tagesordnung. Danach machten wir Sport und da wir natürlich geschwitzt haben, war duschen angesagt. Aber wie duscht man, wenn man keine Dusche im Bus hat und in der Umgebung auch keine zur Verfügung hat? Man nehme eine Wasserflasche und gieße diese sich gegenseitig drüber. Ja wir standen dort nackt mitten auf einer Wiese und duschten uns. Bei mir kam dann eine Spaziergängerin vorbei (keine Ahnung ob sie mich da so stehen sah), darum hab ich mich, als ich sie bemerkt habe, bemüht so um den Bus zu wandern dass sie mich nicht direkt sieht. Wie gut mir das gelungen ist, weiß ich natürlich nicht. Als wir dann frisch geduscht waren, sind wir los, um uns die Grabstätten anzuschauen. Ich habs total genossen mal etwas Kulturelles anzusehen und dabei im Freien in einem Wald rum zu klettern. Der Besuch zählt absolut zu meinen Highlights der Reise.

 

 

 

Inzwischen stehen wir im Po-Delta und ja, das heißt offiziell so. Wir sind jetzt also südlich von Venedig. Hier ist es schon sehr herbstlich, es zieht wie Hölle, es ist neblig und kalt. Das alles hat mich aber heute nicht davon abgehalten, Sport zu machen und ein bisschen spazieren zu gehen. Morgen geht’s dann weiter Richtung Heimat, zwar noch mit einem Zwischenstopp in Österreich, aber es geht also dem Ende der Reise entgegen.

 

Genau aus diesem Grund habe ich mir die Frage gestellt wie möchte ich hier den Block handhaben.

 

Ich werde weiterschreiben. Euch weiterhin erzählen wie es so mit dem Bus, Phia und den weiteren Plänen läuft. Es stehen viele Veränderungen in meinem Leben vor der Tür und diese werden spannend. Eine davon ist, dass ich wieder aus dem Landkreis Regensburg wegziehe und näher zum Rest meiner Familie zieh. Auch ist Phia als fester Bestandteil der neuen Wohnung geplant und darauf freu ich mich ja am meisten. Der Bus wartet auch auf viele Upgrades, somit ist jetzt für mindestens ein Jahr genug zu tun.

 

 

Es wird also in Zukunft noch viel zu erzählen geben.

 

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